So geht Politik:
Stadtverordnetenvorsteher Torsten von Haaren im Gespräch mit der FOS12
Ein Besuch der Stadtverordnetenversammlung Bremerhaven gehört an der BST in der FOS12 zum Stundenplan. Meist im Dezember besucht die Klasse im Rahmen des Politik-Unterrichts das Bremerhavener Parlament. In diesem Jahr mit einer Besonderheit: Der Stadtverordnetenvorsteher Torsten von Haaren lud die Klasse zum Gespräch.
Eine ganze Stunde lang vor der Sitzung des Parlaments ließ sich der Politiker von der Klasse interviewen. „Es ist wichtig, dass sich junge Menschen mit der gesellschaftlichen Gestaltung auseinandersetzen. Daher freue ich mich immer, wenn wir junge interessierte zu den Stadtverordnetenversammlungen begrüßen dürfen. Besondere Freude an dieser Stelle bereitet es, wenn ich vorab auch in einen persönlichen Austausch mit den Besuchenden treten kann.“, erklärt Torsten von Haaren, wie es zu dieser Einladung kam.
Die Klasse nutzte die Gelegenheit, um Fragen rund um die Bremerhavener Regionalpolitik zu stellen. Was wird mit der Stadthalle? „Eine Neubau ist sehr teuer“, so von Haaren, „politisch wird diskutiert, ob Bremerhaven eine so große Veranstaltungshalle braucht.“ Wann kommt eine bestimmte amerikanische Fast-Food-Kette endlich nach Bremerhaven? „Das kann die Politik nur begrenzt beeinflussen“, so von Haaren, „insbesondere bei Immobilien im Privatbesitz – da entscheiden die Eigentümer, wer die Immobilie nutzen kann.“ Was wird aus den Kliniken in Bremerhaven, die einem großen Konzern angehören? „Auch das liegt nicht im Ermessen der Politik, der Eigentümer entscheidet über die Zukunft der Häuser. Ich persönlich wünsche mir aber, dass Gesundheit zu keinem Inzest wird.“
Doch auch persönliche Fragen ließ sich der Repräsentant der Stadt gefallen und schilderte den Schülerinnen und Schülern seinen Weg in die Politik, seine Meinung zu E-Scootern oder Höhepunkte seiner Tätigkeit – wie etwa einen Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Bremerhaven. Und dann verriet er noch ein ganz besonderes Detail: „Es ist schon eine Herausforderung, eine Sitzung eines solchen Parlamentes zu leiten. Die politischen Meinungen liegen zwischen „sehr weit links“ und „sehr weit rechts“ doch sehr auseinander und nicht immer läuft die Diskussion ruhig ab. Trotzdem müssen möglichst viele Politikerinnen und Politiker zu einem gemeinsamen Beschluss finden.“
Torsten von Haaren: „Ich möchte mich hier noch einmal bei allen Beteiligten der Diskussion und auch den Beteiligten der Vorbereitung für diesen Austausch bedanken. Er hat erneut gezeigt, wie interessiert die jungen Menschen sind. Sie haben großes Interesse an politischer und auch gesellschaftlicher Gestaltung und wissen um die sich daraus ergebe Eigenverantwortung jedes einzelnen/jeder einzelnen.“
Auch für die Politik-Lehrerin Monika Veeh war es ein besonderer Besuch: „Die Schülerinnen und Schüler erfahren mit dem Besuch der Stadtverordnetenversammlung, wo und wie die Politik gemacht wird, die sie in ihrem Leben in Bremerhaven direkt betrifft. Wenn sich dann auch noch der Stadtverordnetenvorsteher eine Stunde Zeit für sie nimmt, haben sie einen ganz besonderen Einblick in die Arbeit ihrer Abgeordneten. Das freut mich sehr.“ Und die Klasse offenbar auch: Einige der Schüler verfolgten schließlich mehrere Stunden lang im Zuschauerraum die Sitzung der Stadtverordnetenversammlung.